Sehenswürdigkeiten in Reichenburg

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  1. Pfarrkirche St. Laurentius, insbesondere das Fenster von August Wanner (1885)
  2. Friedenskapelle, Kantonsstrasse (1660)
  3. Haus, Kantonsstrasse 54 (1780)
  4. Haus Oberbürgeli, Oberbürgeli (unbek. ~18.Jh.)
  5. Haus Ungerhof, Untertafletenstrasse (18. Jh.)
  6. Pfarrhaus, Kantonsstrasse 20 (1743)

Die Pfarrkirche St. Laurentius (1885)

Die Pfarrkirche St. Laurentius in Reichenburg thront wie eine Burg Gottes auf einem Hügel über der Linthebene, so dass sie von weit her zu sehen ist. Gemäss der Tradition nimmt sie die Stelle einerbmittelalterlichen Burg ein, der Standort für die neue Pfarrkirche wurde somit bewusst gewählt. Diese ist in ihrer architektonischen Ausbildung ein typischer Vertreter des Historismus, jenes Baustils des 19. Jahrhunderts, der Elemente vergangener Epochen, beim Kirchenbau insbesondere der Romanik und Gotik, aufnimmt.
Die Innenraumgestaltung von Reichenburg gehört zu den wenigen Beispielen eines Kirchenraums im Kanton Schwyz, der im Stil der schlichten Moderne ausgestaltet worden ist.
 

Zur Geschichte

Die Pfarrkirche Reichenburg besitzt eine wechselvolle Geschichte. Nachdem bereits 1863 erste Pläne für einen Neubau an Stelle der alten gotischen Pfarrkirche vorlagen, fand die Grundsteinlegung indes erst 1884 und im darauffolgenden Jahr bereits die Einweihung statt, ohne dass die Kirche vollständig ausgestattet gewesen wäre. Bereits 1935 wurde das Innere und schliesslich in den Jahren 1962/63 auch das Äussere renoviert. Eine Totalrestauration fand schliesslich 2000 statt, durch welche die Qualität der Kirche wieder offensichtlich wurde. 

Ähnliches Foto

Die Friedenskapelle - das ehemalige Beinhaus (1660)

Mit Baudatum 1660/61 gehört das ehemalige Beinhaus zu den Bauten, die am Übergang von retardierender Gotik zum Frühbarock stehen. Das Portal mit dem Baudatum 1660 und der Chorbogen besitzen flache Spitzbogen in gotischer Tradition, die Fenster hingegen sind rundbogig geschlossen. Auch die Bretterdecke mit dem Datum 1661 ist gotisch konstruiert, die aufgemalte Schablonenmalerei hingegen orientiert sich an süddeutschen Renaissancevorlagen.
 
1945 wurde aus dem Beinhaus die sogenannte Friedenskapelle. Nach dieser eingreifenden Sanierung erinnerte nichts mehr an dessen ursprüngliche Funktion.
Die Friedenskapelle wurde 2009 totalsaniert. 

Das Bauernhaus Oberbürgeli

Das Bauernhaus Oberbürgeli bildet innerhalb des Tales, das sich vom Dorf Reichenburg Richtung Westen emporzieht, einen wichtigen Fixpunkt. In der tiefer liegenden Talstufe liegt das Haus Kamer als Mittelpunkt, die obere Stufe wird vom Haus Oberbürgeli dominiert. Das Bauernhaus gehört zum in der Bauernhauslandschaft der March seltenen Typ des so genannten Tätschdachhauses mit entsprechend flacher Dachneigung. Diese weist auf eine ursprüngliche Deckung mit Holzschindeln hin. Die einzigen zuverlässigen Datierungshilfen sind die geschweiften Seitenbärte als seitliche Abschlüsse der Ziehläden, die anhand dieser Form ins 18. Jahrhundert datiert werden können.

 
In der Küche existiert noch der originale offene Rutenkamin des 18. Jahrhunderts, die offene Feuerstelle in der Küche war jedoch durch eine eiserne Holzstelle in der Art des 19. Jahrhunderts ersetzt worden. Der Kamin ist aus Ruten geflochten und mit einem stark lehmhaltigen Mörtel abgedichtet.
An den Fenstern sind Ziehläden, welche die für die March typischen Reihenfenster ergeben, die nur durch dünne Setzhölzer getrennt sind.
Restauriert 2007